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| | 16 das Rossinische Lied] witzige Umschreibung für ›populäres Lied‹ (über |
| | die Beliebtheit mancher Rossinischen Arien vgl. »Briefe aus Berlin«, Erläute- |
| | rung zu ). In der französischen Version steht an dieser Stelle notre air |
| | national, was ebenfalls im allgemeinen Sinne auf ein populäres Lied verweist. |
5 | | 16–17 »Trink Bier, liebe, liebe Lise!«] Anspielung auf die Volksliedzeilen: |
| | »›Wenn de Pott aber nun en Lock hat, / Leewe Heinerich, leewe Heinerich?‹ / |
| | ›Stopp et to, min leewe Lise, / Leewe Lise, stopp et to‹«. |
| | 19 einen deutsch langsamen Charakter] vielleicht Anlehnung an Madame |
| | de StaĆ«l, die in »De l'Allemagne« schreibt: »Man hat Mühe, wenn man so |
10 | | eben aus Frankreich kam, sich an die Langsamkeit, an den Ruhestand des |
| | deutschen Volkes zu gewöhnen; es hat nie Eile« (I, 2). |
| | 22 Kracke] nieder- und mittelfränkisch für ›abgemagertes Pferd‹. |
| | 25 O du armes Thier] ironische Anspielung auf den Sündenfall und die |
| | Theorie der Erbsünde (vgl. 1 Mose 3). |
15 | | 27 Im Wirthshause zu Nörten] nach dem »Göttinger Student« könnte da- |
| | mit der »Goldene Anker« gemeint sein, »welcher unter den Studenten nur |
| | ›bey der dicken Mama‹ heißt, wegen seiner ziemlich corpulenten Wirthin« |
| | (S. 78). |
| | 29 der gelbledernen Magd, Fusia Canina, auch Trittvogel genannt] das |
20 | | Wort gelbledern taucht bei Heine häufig im Bereich schmutziger Erotik auf |
| | (vgl. und ). Auch in einem Brief an Immanuel Wohlwill vom |
| | 1. April 1823 schreibt er einmal verächtlich von der Hammonia mit schmutzi- |
| | gem Hemd auf dem gelben Leib, die dem Meistbiethenden nur allzu willig |
| | an die Brust sinke. Der Begriff Fusia Canina bezieht sich auf die »lex Furia |
25 | | Canina« vom Jahre 8 n. Chr., nach der die durch Testament verfügten |
| | Freilassungen eingeschränkt wurden (vgl. Hugo S. 549, 779). Elster2 sieht |
| | darin eine studentische Version des Wortes »Fuselkanne« (III, 447). Jeden- |
| | falls ist das Ganze ein Deckname für ›liederliches Frauenzimmer‹, wozu auch |
| | der Begriff Trittvogel paßt, der sowohl für drängende Gläubiger als auch in |
30 | | erotischer Umdeutung verwendet wurde (vgl. Kluge S. 131). |
| | 31–32 die eingepackten blauen Hosen, die in geschichtlicher Hinsicht |
| | sehr merkwürdig sind] unklar. Vielleicht Anspielung auf die blauen Pantalons, |
| | die während der französischen Revolution die Culotten ablösten. |
| | 33 Colibri] nach Kluge als Spitzname für einen Kellner nur bei Heine be- |
35 | | legt. Heine kannte diesen Colibri schon von früheren Ausflügen nach Nörten |
| | her (vgl. die Anekdote, die Strodtmann erzählt, I, 389). |
| | 34 Bussenia, die alte Wirthinn] wohl die inzwischen älter gewordene |
| | »dicke Mama«, von der der »Göttinger Student« 1813 spricht (S. 78). |
| | Strodtmann nennt sie »Mutter Bussenius« (S. 389). |
40 | | 39–40 Die liebe Wirthshaussonne in Nordheim] Northeim liegt etwa |
| | 3½ Fußstunden nördlich von Göttingen. Das Gasthaus ›Zur Sonne‹ besteht |
| | noch heute. |
| | 3 die salzlosen, ledernen Stockfische] an der Luft getrocknete Kabeljaus. |