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   Bereits 1802 hatte Ignaz Arnold einen Roman veröffentlicht: Der berühmte
   Räuberhauptmann Schinderhannes. Carlo Moor: Karl Moor aus Schillers
   Räubern.
  45,73 der Gassenvogt] Bezeichnung für einen Bezirkspolizisten, die auch im
5  Düsseldorf-Teil des Buch Le Grand begegnet: der allgewaltige Gassenvogt
   (DHA VI, 184).
  45,91 Den Mortimer spielt ich am besten] diese eigenartige Schauspieler-
   gestalt hat Heine von Arnims Jugendroman Hollins Liebesleben übernom-
   men. Dort spielt der Held in einer Liebhabervorstellung die Rolle des Mor-
10  timer in Schillers Maria Stuart und glaubt infolge von Mißverständnissen,
   daß ihm seine Geliebte, die eben mit ihm auftritt, untreu geworden ist. Nach
   den Worten Maria, heilge, bitt' für mich! Und nimm mich zu dir in dein
   himmlisch Leben! erdolcht er sich und stirbt auf der Bühne. Es ist wohl
   kein Zweifel, daß dem Gedicht Heines von 1816 diese Erzählung Arnims
15  von 1802 vorschwebt (R. M. Meyer, Heines achtes Traumbild, in:
   Vierteljahrschrift für Litteraturgeschichte 5, 1892, S. 156f.).
  47,101 Vom Katheder schwatzte herab der Professor] diesen Titel hatten
   damals auch Gymnasiallehrer, u. a. Heines Lehrer im Düsseldorfer Lyzeum.
   (Eine Datierung des Gedichts auf die Universitätsjahre des Dichters ist auch
20  von hierher ohne Beweiskraft.)
  47,110 Und mischte mir Teufelskraut] in RhW (VIII, 1167) wird eine
   Reihe von Gewächsen zitiert, die im Rheinland als Teufelskraut galten:
   Wolfsmilch (Euphorbia), Schöllkraut (Chelidonium), scharfer Mauerpfeffer,
   Kleeseide (Cuscuta), schwarzer Nachtschatten, breitblätteriger Wegerich.
25  Dasselbe Wort kann auch verächtlich Gesindel bedeuten. Grimm (XI, 1287)
   gibt zum Wort Teufelskraut als einzigen Beleg Heines Tb 8.
  47,111 mit dem Tode Smollis getrunken,-] Smollis trinken heißt in der Stu-
   dentensprache: Brüderschaft trinken. Fiduzit (V. 112) ebenfalls aus der
   Studentensprache: der Gegengruß beim Brüderschafttrinken.
30 47,117 Mir mundet weit besser dein Töchterlein] zum Thema der von einem
   Mann niedrigen Standes geliebten Grafentochter vgl. Bürgers Ballade Le-
   nardo und Blandine. In Bürgers Gedicht war der Freier bei dem Grafen
   Diener gewesen und verlor das Leben, nachdem er ertappt wurde. Die Wort-
   form Edelgestein, die dreimal im Gedicht vorkommt (V. 116, 117, 126) und
35  sonst nicht mehr im Buch der Lieder, erscheint auch in Bürgers Ballade:
  Mit Perlen, Gold, Ringen und Edelgestein
  Die Schönste der schönen Prinzessen zu frein.
  Verwandtes Thema auch im Volkslied: Die gefährliche Manschetten-
   blume. Dort wirbt ein Bauernsohn um eine Königstochter:
40 Des Bauers Sohn darunter war,
  Der thäte um sie freyen,
  Er freyte länger als sieben Jahr,
  Er konnte sie nicht erfreyen (Wunderhorn I, 366).
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