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  576,40 Jäger] in Göttingen soviel wie ›Schnurren‹, d. h. Universitätsschar-
  wächter (vgl. Kluge S. 96 und Erläuterung zu 83,37).
  577,16–17 der »Macht der Verhältnisse«] das 1812 geschriebene Trauerspiel
  »Die Macht der Verhältnisse« von Ludwig Robert wurde am 30. November
5 1815 bei seiner Berliner Erstaufführung von antisemitischen Kreisen ›aus-
  gepocht‹, konnte sich jedoch bis 1828 auf den Berliner Bühnen halten. Im
  Druck erschien es 1819 bei Cotta in Stuttgart. Sein Held ist der junge jüdische
  Schriftsteller August Weiß, der von dem gereizten Obristen Falkenau ins
  Gesicht geschlagen wird. Als er daraufhin den Obristen zu einem Duell
10 auffordert, wird ihm als Juden und Bürgerlichen die Satisfaktion verweigert.
  Der Kern der Fabel beruht auf einem Vorfall, der sich 1811 in Berlin zwischen
  Achim von Arnim und Moritz Itzig zugetragen haben soll.
  577,18 der Ahnfrau] in Grillparzers »Ahnfrau« (1817) ist der Hauptheld
  Jaromir ein Räuberhauptmann, der von den Behörden verfolgt wird, sich
15 in ein Schloß flüchtet und dort seinen schicksalhaft vorherbestimmten Tod
  erleidet.
  577,21 wie es Tiek verlangt]  vgl. Tiecks »Dramaturgische Blätter« (1826),
  wo er sich ausführlich über die schauspielerische Größe einer Lady-Macheth-
  Darstellerin äußert (I,288ff.).
20 577,24 der große Angeli] zu dieser Stelle vgl. Heines Berichtigung am Schluß
  von Rb I1: Auf S. 217, Z. 8 v. u. steht »Angeli« statt »Wurm«. Ehrlich
  gestanden, Ersteren habe ich niemals gesehen und die gewiß sehr bedeutende
  Namensverwechslung ist zufällig. Louis Angely (1787–1835) war ein be-
  kannter Komiker am Königstädtischen Theater in Berlin und schrieb zugleich
25 Komödien und Lokalpossen. Mit Wurm ist sicher der berühmte Komiker
  Albert Aloys Ferdinand Wurm (1783–1834) gemeint, der auf seinen ausge-
  dehnten Gastspielreisen große Erfolge als Jakob in der antisemitischen Posse
  »Unser Verkehr« (1815) hatte,  die höchstwahrscheinlich von dem Halber-
  städter Superintendenten Johann Andreas Maertens stammt, wie Heinrich
30 von Treitschke in seiner »Deutschen Geschichte im 19. Jahrhundert« nach-
  zuweisen versuchte (Berlin 1879ff., III,756).
  579,35 Eine Carolina] vgl. auch die ironischen Witze über die ›nasse‹ Caro-
  lina in Clausthal (94,12).
  579,39 naives Hannchen] vielleicht parodistische Anspielung auf die »Hann-
35 chen«-Romane Althings (vgl. »Briefe aus Berlin«, Erläuterung zu 33,13) oder
  die mimilihafte Versnovelle »Hannchen und die Küchlein« (1823) von
  August Gottlob Eberhard, deren Heldin ein frommes, liebliches, jungfräu-
  liches Waisenkind ist, das ständig weint und sich somit naß macht.
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